Wenn man schon mehrmals ein Land besucht hat, dann sucht man nach abseits gelegenen und möglichst unbefahrenen Pfaden. Im Northern Cape Provinz waren das für uns u.a. die Cederberge und insbesondere die östlichen Pisten davon. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Auf dem Weg nach Wupperthal
Abseits der großen Verkehrswege liegt östlich der Cederberge die kleine Siedlung Wupperthal. Tatsächlich war dieses die weltweit erste Ortschaft mit diesem Namen. Das deutsche „Original“ mit demselben Namen wurde erst 100 Jahre später 1930 durch Zusammenlegung diverser Ortschaften gegründet. Wer hätte das gedacht ?
Auf dem Gebiet der südafrikanischen „Variante“ sind die ersten deutschen Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft bereits 1829 eingetroffen. Die Missionare Theobald von Wurmb und Johann Gottlieb Leipoldt hatten offenbar so viel Heimweh, dass sie die in dem kleinen Tal vorgefundene Farm spontan „an ihr geliebtes Tal an der Wupper“ umbenannten. Verdenken kann es ihnen nicht – auch heute noch liegt diese Gegend ziemlich abseits vom Schuss.
Der Ort ist auch heute noch mit „normalen Fahrzeugen“ nur von Norden auf Schotterpisten über den Pakhuis Pass anzufahren.
Reste der historischen Mission sind auch noch heute zu sehen. Leider sind viele, der mit Reetdächern versehenen Gebäude, im Jahre 2018 durch ein Großfeuer zerstört worden. Einige besonders Schlaue hatten wohl versucht mit Feuer und Rauch ein Bienennest in den daneben stehenden Bäumen zu plündern (fast so clever wie in einem Heuhaufen Zigarren zu rauchen!).
Bedingt durch den starken Wind, dem Diebstahl wichtiger Teile der Wasserversorgung und das die nächste (funktionierende) Feuerwehrstation einen Anfahrtsweg von fast 100 km auf schlechter Piste hatte, brannten leider fast die Hälfte der Gebäude nieder.
Die Kirche und einige andere schöne Gebäude kann man aber auch heute noch bewundern.
Die durch den Brand obdachlos gewordenen Leute leben noch heute in einer Containersiedlung und haben es sich darin wohl auch langfristig „gemütlich“ gemacht.
Die Pfade nach Süden in die Ausläufer der Cederberge wurden da schon erheblich kniffliger und mit dem Grimber wieder ein kleines offroad Abenteuer.
Von Wupperthal ging es über den Eselbank Pass, der auch Kerskoppass genannt wird, zum Eselbank Wasserfall. Der Pass ist ca.10,5 km lang und die steilsten Abschnitte wurden zum Glück für den Grimber etwas betoniert. Die Straße war sehr schmal, aber dennoch noch mit einem kleinen LKW, wie dem Grimber zu befahren. Zu sehen gab es eine schöne Berglandschaft. Oben am Gipfelplateau angekommen, konnte man Rooibos Teeplantagen und wunderschöne Sandsteinformationen bewundern.
Eselbank Waterfall
In der Nähe einer sehr kleinen Siedlung namens Eselbank stellten wir uns für eine Nacht an den Rand des Canyons und des dazugehörigen Wasserfalls. Dort gab es auch nette, kleine fotogene Pools, die zum Baden einluden. In dem kleinen isolierten Ort lebten nur ca. 150 Leute.
Wanderung in den Cederbergen
Der Naturraum des Gebirgszuges der Cederberge ist u.a. mit seinem Naturreservat Wilderness Area ein landschaftliches und touristisches Highlight! Auch kann es hier wie wir feststellen mussten im Sommer SEHR HEISS werden! Nachmittags konnten die Temperaturen die 40° Grad Markierung erreichen!
Thomas wollte unbedingt eine Wanderung durch den Wolfberg Crack zum Wolfberg Arch machen. Claudia beim Blick auf den kühlen Fluss direkt am Stellplatz des Grimbers eher nicht!
So startete Thomas seine Soloklettertour morgens alleine kurz vor dem Sonnenaufgang, um bei der Mittagshitze nicht komplett geröstet zu werden. Er sollte für die Plackerei mit einer spektakuläre Klettertour durch den Crack des Wolfsbergs zum landschaftlich tollen Arch belohnt werden.
Die Küstenlinie von Paternoster bis Langebaan
Nach dem eher sportlichen Programm im Brutofen der Cederberge flohen wir vor der nächsten angekündigten Hitzewelle an die kühlere Atlantikküste. Der Abschnitt zwischen den kleinen Orten Paternoster und Langebaan bietet viele einsame landschaftlich schöne Stellen. Mit dem Urlaubsort Langebaan an der Saldanha Bay gibt es aber auch einen schönen touristischen Kontrast mit der Möglichkeit auf ein kühles Bad in der Lagune.
Kapstadt - Table View und Waterfront
Südwärts, der Küste folgend, ist es nicht mehr weit bis Kapstadt. Ein obligatorischer Besuch der Waterfront in Kapstadt und einige relaxte Tage am Strand in der Nähe von Table View gehören natürlich dazu! Der sehr kühle Benguela Meeresstrom sorgte für wesentlich angenehmere Lufttemperaturen am Atlantik.
Südlichster Punkt des afrikanischen Kontinents – L'Agulhas
Beachtage in den Stränden von Struisbaai und Arniston
Zum Abschluss unseres diesmaligen Abstechers im Westkap besichtigten wir den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents: L' Agulhas!
Kombinieren kann man das sehr mit einigen Tagen an den schönen Stränden von den kleinen Orten Struisbaai und Arniston. Da hier die Ausläufer der warmen Agulhas Meeresströmung noch zu spüren sind, kann man auch mal ein Sprung in das Meer wagen.
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