Namibia – Fokus auf Caprivi Strip und ausgewählten Orten

Auf dem diesmaligen Loop lag der Fokus in Namibia auf dem Caprivi Streifen und ausgewählten Orten im Nordwesten des Landes.

Im Caprivi Streifen – nach dem ehemaligen deutschen Reichskanzler Leo v. Caprivi benannt - liegt der, von Touristen nicht so häufig besuchte, Mudumu Nationalpark. Insbesondere der Südteil des Parks gilt als sehr tierreich.

 

Mudumu Nationalpark

Der Mudumu Nationalpark selbst ist nur auf sehr schlechten und engen Pisten zu befahren. Die Anzahl der „Camping Sites“ ist praktisch auf drei begrenzt. Diese sind allerdings praktisch nur simple Lichtungen im Busch. Ohne jegliche Infrastruktur und schützende Begrenzung stand man hier mitten in der Natur. Dafür ist das Gebiet sehr wildreich und beherbergt neben Löwen und Elefanten auch viele Nilpferde, Krokodile, Zebras und Antilopen.

Aufgrund unserer Größe und den offenbar sehr (zu) engen Buschpisten empfahl man uns im Headquarter den sogenannten „Overflow“-Platz.

Ohne genau zu wissen, was uns auf der Fahrt zu unserem „Platz am Fluss“ erwarten würde, machten wir uns, müde von der Hitze des Nachmittags, auf den Weg.

Schon nach kurzer Zeit erwartete uns ein tiefes Sandgebiet – flankiert durch enge Büsche - welches wir durchqueren mussten. Der Sand war für den Grimber das kleinere Problem. Eher die Büsche, die weit in die Piste hineinragten. So durfte Thomas auch dort wieder einmal seiner „Lieblingsbeschäftigung“ nachgehen und Äste absägen. Dummerweise schien das genau auf der täglichen Schneise der Elefanten auf ihrem üblichen Weg zum Fluss zu sein. Daher war nicht nur Eile, sondern auch ein wachsames Auge auf die nähere Umgebung ratsam.

Wir trafen einmal auch auf weitere Parkbesucher, die ziemlich erstaunt waren, dass wir mit unserem großen Fahrzeug hier entlang fuhren. Die Piste war hier selbst für deren Geländewagen fast schon zu schmal. So gab es wenigstens einige Profiteure unserer (Säge)Vorarbeiten.

Wir hingegen wurden für unsere Mühen mit „Wildnis pur“ belohnt. Bedingt durch die weitestgehend nicht vorhandenen Touristen (sicherlich auch wegen Corona) und das man praktisch direkt im Busch am Fluss campen konnte, sahen wir viele Elefanten, Affen, Flusspferde und Vögel aus nächster Nähe. So hatten die Elefanten bei Ihrem Weg zum Wasser uns Touristen überhaupt nicht auf der Rechnung und bemerkten unseren Grimber erst im allerletzten Moment.

Thomas hatte sogar eine (fast zu) sehr nahe Begegnung mit einem Elefanten am frühen Morgen. Gerade noch halb verschlafen aus dem Truck „getaumelt“, raschelte es nur wenige Meter neben ihm hinter dem nächsten Busch. So stand Thomas Auge in Auge einem erwachsenen Elefanten - nur durch einen kleinen Busch getrennt – gegenüber!

Wer sich da von den Beiden wohl mehr erschrocken hat? Offenbar zum Glück der Elefant, denn er machte sich umgehend aus dem Staube.

Elefanten sind clevere Tiere und so machten sie schon nach einer kurzen „Lernphase“ einen kleinen Umweg um unseren Truck. Man konnte beinahe meinen, jemand hätte ein unsichtbares Begrenzungsband um unser Fahrzeug gezogen.

Nach zwei weiteren Nächten verließen wir den Park. Diesmal entschieden wir uns für die kürzeste Piste zur Hauptstraße. Zu unserer großes Freude war dieser Weg für uns trotz des Tiefsandes viel einfacher und mit weniger Büschen flankiert. Man merke: Folge nicht immer genau den „Empfehlungen“ des Parkbüros bzgl. der „einfachsten Wege“.

 

Besuch des Mafwe Living Museum im Caprivi Streifen

(….oder wenn deutsche Entwicklungshilfeorganisationen ihre Hände im Spiel haben)

 

Auf unserer To do Liste im Norden Namibias stand auch der Besuch eines traditionellen „Culture Village“ des Mafwe Stammes in der Nähe des Städtchen Kongola. Zur unserer Überraschung wurden wir dort bereits erwartet. Man hatte den Grimber offenbar bereits 15 km vorher an einer Kreuzung abbiegen sehen und die „Späher“ uns mit einem Anruf bereits „angemeldet“.

Außer uns war bereits ein anderes älteres deutsches Ehepaar mit einem normalen Mietwagen vor Ort. Für uns gab es noch eine weitere Überraschung, denn man hatte den bisherigen Preis kurzfristig von N$ 150 (ca. € 9,00) auf N$ 280 (ca. € 17,00) pro Person angehoben!

Das war schon recht heftig und ging klar Richtung Abzocke von Touris! Wir überlegten, ob wir die Führung auch noch zu dem neuen Preis machen wollten und machten das auch dem Guide gegenüber klar. Sofort wurde uns das Angebot gemacht, es für den ursprünglichen Preis für N$ 150 pro Person zu machen (was noch immer ein stolzer Preis war!).

Das andere deutsche Paar, die nur einen „normalen“ 3 Wochen Urlaub in Namibia machten, durften auch weiterhin den absolut überteuerten Preis zahlen!

O-Ton des Guides: „Wer mehr hat (aus seiner Sicht offenbar die deutschen Kurzzeiturlauber), der muss auch mehr zahlen!“.

Was diese über diesen „Touripreis“ dachten, als sie realisierten, dass sie gerade ziemlich über den Tisch gezogen worden waren, konnten wir größtenteils nur an den herunter gefallenen Kinnladen und der ungläubigen Gesichtsmimik erahnen.

Nachdem die jeweiligen Eintrittsgelder geklärt waren ging es dann in das künstliche und ziemlich einfache „Dorf“. Tatsächlich hatten sie nur drei oder vier recht simple Strohhütten um einen Baum herum errichtet, in dem sie Besuchern „ihre Traditionen“ zeigen wollten.

Wir hatten uns einen Einblick in der traditionelle Leben der Mafwe erhofft. Das Programm hatte jedoch praktisch keinen speziellen Bezug zu ihrem Dorf, bzw. zu Ihrer Ethie. Es wurde eher lustlos kurz das „Dorf“, generelle Dinge wie Körbe flechten, das Stampfen von Mais, das Aufstellen einer „Mäusefalle“, u.ä. gezeigt. Natürlich durfte der obligatorische Schmid und zum Abschied ein Tänzchen nicht fehlen. Hintergrundinformationen zu ihrer Ethie, etc. waren leider komplette Fehlanzeige.

Der Guide gab später auch zu, dass die Idee dazu und damit auch das Programm letztlich das Projekt von deutschen Hilfsorganisationen sei. Scheinbar hat man diese „Living Museums“ mit dem überall identischen entsprechenden „traditionelle Dorfleben“ allen möglichen Ethien in Namibia verpasst. Als Beweis zeigte der Guide uns einen Flyer mit dem identischen Programm von einem Nama Dorf, welches mindestens 1.200 km von diesem Ort entfernt lag.

Traurig, was deutsche Entwicklungshilfeprojekte so fabrizieren!

 

Ju Hoansi San Living Museum

 

Nach dem Flop im „Living Museum“ der Mafwe im Norden wollten wir uns noch eine weitere Chance geben „etwas authentisches“ zu erleben.

Angekommen im Ju Hoansi San Living Museum  der San Ethnie wurden wir sehr freundlich empfangen. Als erstes wählten wir ein „Programm“ aus. Wir entschieden uns für das 3 stündige Programm „Ein Tag mit den Ju/Hoansi“. Zu Beginn machten wir einen kleinen Bushwalk. Dabei wurde uns erklärt, welche Pflanzen als Heilpflanzen benutzt und auch aus welchen Pflanzen Flüssigkeiten gewonnen werden könnten. Das war sogar ziemlich interessant und einfallsreich (nicht das wir das nun nachmachen würden).

Zurück im Dorf wurde ein Feuer gemacht - selbstverständlich ohne Streichhölzer, Feuerzeug oder sonstige moderne Hilfsmitteln! Claudia durfte mit den Damen eine Kette und ein Armband basteln. Thomas baute währenddessen unter professioneller Anleitung einen Pfeil und Bogen. Dieses Werkzeug wurde auch direkt bei der „Jagd“ auf eine Strohantilope getestet. Nach erfolgreichem „Anschleichen“ erlegte Thomas erfolgreich das „wilde Tier“ mit einem Blattschuss!! Zum Abschluss gab es uns zu Ehren noch den obligatorischen Abschiedstanz.

Im Gegensatz zu ähnlichen Veranstaltungen bei anderen Ethnien haben sich die Sans sehr viel Mühe gegeben und mit Witz & Charme auch versucht die Vorführung so authentisch wie möglich zu halten. Einen Besuch bei den Sans / Buschleuten könnten wir sogar empfehlen.

 

Harnas Wildlife Foundation

 

Wir hatten bereits einiges von der Harnas Wildlife Foundation gehört und da es dieses Mal auf unserem Wege lag wollten wir uns das Projekt ansehen. Obwohl unter europäischer Leitung und Spendengeldern wurden wir allerdings von einer ziemlich unmotivierten, „afrikanisch - style“ Organisation empfangen

Schon an der Rezeption ging es chaotisch los. Der Angestellte wusste nicht, welche Programme es gab und was dort geboten wurde. Aber wir sollten natürlich möglichst zügig irgendetwas buchen!? Nach mehrmaligen Nachfragen, was welche Aktivität beinhaltet, suchten wir selber im Internet, welche Aktivitäten angeboten wurden und buchten für den nächsten Tag eine Vormittagstour (Fütterung der Tiere).

Auch buchten wir eine Nacht auf der für Namibia total überteuerten Campsite. Thomas erkundigte sich, ob der Grimber von der Größe auf den Campingplatz passen würde.... „Natürlich, wäre das überhaupt kein Problem!“. Wie sollte es auch anders sein - natürlich passte der Grimber NICHT auf die Campsite, da mehrere Äste viel zu tief hingen. Ein anderer südafrikanischer Gast hatte dasselbe Problem, allerdings mit einem normalen Auto. Wie sollte denn der Grimber durchpassen, wenn die Äste bereits zu tief für ein normales Auto hingen!? Kaum warteten wir vier Stunden kam auch schon jemand mit der Säge, um dann nach einer weiteren Stunde endlich den Grimber auf der Campsite abstellen zu können.

Jeder Campingspot hatte dort eine eigene Outdoor Dusche. Die Idee war ja ganz nett, aber leider war unsere voller Insekten, Spinnweben, Blättern und Ästen. Hier hatte wohl vor uns länger keiner mehr sauber gemacht. Die lange Covid Auszeit hatte offenbar nicht nur das zurückschneiden der Bäume verhindert.

Unsere geführte Fütterungstour war überraschend gut und besser als befürchtet. Der einheimische Fahrer und Führer gab sich wesentlich mehr Mühe bei der Tour als die Angestellten vom Vortag. Neben interessanten Informationen bekamen wir viele Wildtiere wie z.B. Wildhunde, Löwen, Leoparden und Geparden aus relativer Nähe zu sehen. Kurios war der Friedhof, wo alle Tiere eine letzte Ruhestätte erhalten hatten.

 

Spitzkoppe

 

Ein absolutes landschaftliches Highlight ist immer wieder die Spitzkoppe. Es wird nicht umsonst das „Matterhorn“ von Namibia bezeichnet.

 

Etosha Nationalpark

 

Wenn man schon in der Nähe ist, dann statten wir auch (mal wieder) dem Etosha Nationalpark einen Besuch ab. 

 

Desolation Valley

 

Das Desolation Valley hat eine der schönsten Landschaften von ganz Namibia zu bieten. Mit seiner einsamen und wüstenhaften Umgebung ist es eines der Highlights im südlichen Afrika. Wir durchquerten das Gebiet von Nord nach Süd und durchfuhren die Bereiche des Huab und Ugab River bis zum Brandberg Massiv. In dieser Gegend trifft man nur sehr selten andere Menschen. Im Huab Flussbett konnten wir Elefanten aus nächster Nähe sehen. Tagsüber etwas zögerlich, im Schutze der Dunkelheit passierten sie unseren Truck in unmittelbarer Nähe. 

 

Zinn Mine am Brandberg

 

In der Umgebung des Brandberg Massivs haben Bergbaugesellschaften in der Vergangenheit immer wieder nach Metallen und Rohstoffen gesucht. Die vielleicht größte Zinnmine liegt östlich bei der Ortschaft Uis. Ein abgelegener und stillgelegter Tagesbau liegt etwas abseits in der Nähe des Ugab Rivers. Wir verbrachten hier Zeit, um ausgiebig das sehr großräumige Areal der alten Mine zu erkunden.

 

Death Sea in Namibia

 

Ein namibisches Totes Meer in der Wüste?

Der Name klingt nach einem großen Gewässer und irgendwie nach Israel oder Jordanien. Aber es liegt in Namibia und ist in Wahrheit eigentlich nur ein kleines Wasserloch. Entstanden ist es wohl durch die Bergbauaktivitäten auf der Suche nach Zinnvorkommen. Aber ein namibisches totes Meer in der Wüste klingt einfach viel exotischer.

Gemeinsam hat es den hohen Salzgehalt im Wassers durch verschiedene Mineralien. Deshalb kann man in dem kleinen Wasserloch genauso das typische „Tote Meer Feeling“ erleben und sich auf der Wasseroberfläche treiben lassen ohne unterzugehen.

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