Introduction

Grimber goes Africa“ !

Es geht wieder los …...

 

Nach unserer erfolgreich verlaufenden Probefahrt „Winterflucht 2016/17“ mit anschliessend selbstgewählter Sommerpause in Deutschland, haben wir uns gut erholt und unser Folgeprojekt „Grimber goes Africa – Down to Capetown “ in Angriff genommen.

Unsere Probefahrt führte uns bereits durch die Wüsten Nordwest-Afrikas bis in die Savanne im Süden von Mauretanien. Eigentlich nicht geplant – aber wir waren kurz davor unseren „Ausflug“ weiter über Mali nach Süden fortzuführen.

Die nötigen „Passbilder“ auf dem Markt von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, waren schon besorgt. Passfotos wurden übrigens in einer Mischung aus Abstellkammer und Gebetsraum gemacht. Als Claudia Platz nahm in dieser Rumpelkammer, fürchtete sie vom Blitz der Kamera zu erblinden, da diese ihr ca. 30 cm vor die Nase gehalten wurde. Zeitgleich nutze ein Gläubiger den Teppich und Platz zu ihren Füssen – nicht etwa um ihr die Füsse zu küssen (!) - sondern, um das Freitagsmittaggebet dort zu verrichten.

Ergo: Die ersten Fotos von ihr sind nichts geworden, da ihre Augen mehr den Dingen folgten, die vor ihr auf dem Boden passierten, als gerade in die Kamera zu schauen....

 

Aber diese – eigentlich nicht vorzeigbaren Fotos - kamen dann doch nicht zur Verwendung, da wir am Vorabend uns praktisch in allerletzter Minute, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile entschieden – die weitere Reise Richtung Süden zu verschieben.

 

Uns fehlte praktisch jede vernünftige Vorbereitung dafür:

 

  • kein Carnet (Zolldokument) für das Fahrzeug (notwendig für das südliche Afrika und auch dem Senegal!)

  • keine Info's zu den Visa's (z.B. für Ghana muß man das Visa in Berlin beantragen)

  • keine Reiseführer, Karten, Navi, etc.

  • Aufgrund eines privaten Termins mussten wir im Mai ohnehin in Deutschland sein. Und wo lässt man in der Zwischenzeit den Grimber guten Gewissens? Eine Frage, die wir für uns nicht zur vollsten Zufriedenheit beantworten konnten. Das Fahrzeug sollte nach unserer Rückkehr ja noch in einem Stück dastehen.

  • keine Malariaprophylaxe, etc.

  • UND: zu guter Letzt …. in den europäischen Sommermonaten herrscht in Westafrika REGENZEIT ! DAS macht nicht wirklich Spaß !!

 

Das waren für uns einige schwerwiegende Gründe, es nicht mit aller Macht durchzuziehen (obwohl die Versuchung schon ziemlich groß war). Auf der Rückfahrt hatten wir die zweite Hälfte von Marokko erkundet und sind bis Sevilla zurück gefahren. Dort fanden wir einen ziemlich günstigen und bewachten Stellplatz in der Nähe des Flughafens. Das die LH von dort einen Direktflug nach München anbietet, erleichterte uns die Entscheidung.

 

Anfang August war es wieder so weit! Wir flogen zurück zum Grimber, um ihn aus der „Untätigkeit zu Erlösen“!

Als erstes empfng uns Sevilla an einem der wärmsten Tage des Jahres mit unglaublichen 46 ° Grad!!

Vorteil: Es dauerte nicht lange, da hatten wir die Solarbatterie „mindestens 120%“ aufgeladen. Nachteil: Es war so heiß, dass man beim Verladen unserer Kites, etc. auf den Dachgepäckträger den Eindruck gewinnen konnte, dass der Kunststoff kurz vorm Schmelzen und das Metall kurz vorm Glühen war.

Nach weniger als einer halben Stunde kam Thomas fix und fertig und halb durchgebraten vom Fahrzeug runter.

Nach diesem „kurzen Eingewöhnungsprozeß“, dem Aufpumpen des linken Vorderrades, der einen Platten hatte, konnte es endlich losgehen.

 

 

Bevor wir jedoch wieder auf den afrikanischen Kontinent übersetzen, wollten wir noch die uns unbekannte westliche Hälfte von Andalusien und vor alledem in Portugal die Küste der Algarve erkunden. Hauptanfahrpunkte dort waren natürlich die Strände, die tollen zerklüfteten Küsten des Atlantiks, Land und Leute und last but not least......stand das Kiten auf dem Programm.

 

 

Fazit: Dieser Rundkurs durch den Süden Spaniens und die portugiesischen Provinzen Algarve und Alentejo ist einfach toll und sicherlich eine eigene Reise wert! ABER: Das nächste Mal bestimmt ausserhalb des Hochsommers! Die Temperaturen – gerade im Landesinnern – überstiegen sehr häufig die 40 °Grad Marke und waren einfach nur „mörderisch“! Der Grimber ist leider nicht mit einer AC ausgestattet. Abhilfe brachte nur ein Sprung in das ziemlich kühle Meer an der Algarve - oder wenn man „das Bad mit Eisbergen“ mag sicherlich auch im Atlantik an der Costa Dourada!  

 

Mittlerweile haben wir Marokko „im Schnelldurchgang erledigt“. Nach ein paar abschließenden Tagen am Strand von Tarifa ging es über einen kleinen Abstecher über Essaouiera und Marrakesch direkt zu einer "kleinen Besteigung" des Djebel Toubkal (mit ca. 4.167 m Höhe, der höchste Berg Nordafrika's). Den Bericht dazu haben wir bereits online gestellt.

 

Die fast 1.000 km lange Fahrt durch die öde Steinwüste von Guelmin bis nach Dakhla ist schnell erzählt. Flach, steinig, fast keine Menschenseele (Ausnahmen sind die Städte, wie z.B: Laayoune und Boujdour), viel Wind, Steilküsten, ab und zu Dünen, die schon mal die Straße ein wenig „zurückerobern“.... und ganz viel Einsamkeit!

 

Dakhla ist dann nach mehreren Tagen eine wohltuende Oase „am gefühlten anderen Ende der Welt“, wo man noch einmal alles Einkaufen und günstig Tanken kann. Zur Erholung, bevor die letzten ca. 400 km durch weitere endlose Steinwüste bis zur Grenze von Mauretanien in Angriff genommen wurden, gönnten wir uns einige Tage unsere Kite „Fähigkeiten“ zu verbessern in der Lagune von Dakhla.  

 

Nach 2 weiteren Tagen Fahrt war die Grenze zu Mauretanien endlich erreicht und neue Abenteuer warteten auf uns.

Das soll aber ein anderes Mal beschrieben werden.......